Daneben darf der GLC den Kurpark, das Haus des Kurgastes, die Promenade und die Veranstaltungspontons auf eigene Rechnung an fremde Veranstalter vermieten, klasse! So bekommen wir keine Veranstaltungen hin, die sich wenigstens zum Teil tragen, wie z.B. in Plön ( über 30 Prozent Refinanzierung durch Einnahmen).
Die Möglichkeit zukünftig online von beiden Vermarktern über eine Schnittstelle vermarktet werden zu können ist nur unzureichend geklärt. Erforderlich ist der permanente gegenseitige Austausch der Stammdaten und der Buchungsdaten. Hierzu heißt es profan in § 6 Abs. 4 nur “Der Auftragnehmer stellt die Stammdaten der Malenter Objekte für die Darstellung und Buchung auf der TZHS Website bereit. Voraussetzung ist das die TZHS der Bereitstellung zustimmt.” Eine Kooperation und eine Verpflichtung zur Schaffung einer beidseitigen Schnittstelle sieht anders aus! Eine lediglich einseitige Schnittstelle , ist von vornherein zum Scheitern verurteilt. Wenn man dabei bedenkt, dass in der Ausschreibung die Nutzung des Buchungssystems der TZHS als Bedingung formuliert war und zwar kostenlos, fragt man sich wo man hier ist.
Eine Verpflichtung zum Betreiben einer DB-Agentur enthält der Vertrag auch nicht, sondern nur dass sich der GLC bemühen soll, eine DB-Agentur zu betreiben. Ein Minderungsbetrag, wenn keine DB-Agentur betrieben wird, ist ebenso nicht enthalten.
Als Veranstaltungsvolumen ist nunmehr zwar ein auf 40.000 Euro statt 25.000 Euro erhöhter Betrag enthalten, doch soll der GLC nun Eigenleistungen auf das Budget anrechnen dürfen, wie die Erstellung von Veranstaltungskalendern sowie die Konzeption und Umsetzung von Veranstaltungen sowie die Unterstützung örtlicher Akteure. Das heißt 40.000 Euro minus eigener Personalkosten und Material für die Erstellung und Umsetzung. Dies ist eine völlig neue Vertragsklausel, die vorher nicht vorhanden war. Daneben heißt es im Vertrag, dass der GLC die Übererfüllung eines Budgets mit Untererfüllung eines anderen Budgets Marketing verrechnen darf. Ade Veranstaltungen!!!
Herr Bürgermeister Koch hat auf der Jahreshaupversammlung der CDU kürzlich gesagt, dass er es abgelehnt hat, bei den Nachverhandlungen mit dem GLC auf die völlige Einhaltung des Leistungsverzeichnis der Ausschreibung zu pochen. Wir sagen dazu, aber warum denn Herr Koch, Sie sollen doch die Interessen von Malente vertreten. Wenn der GLC dies nicht zu den Ausschreibungsbedingungen leisten kann oder will, dann braucht doch der GLC keine Schuetzenhilfe von Ihnen, sondern wir!
Wir Grünen sind sehr gespannt wie CDU, SPD, FDP und die Freien Wähler diese neuen mit niemanden abgesprochenen Vertragsdetails aufnehmen werden; wir können uns kaum vorstellen, dass sie dem zustimmen können.
Mit Regina Poersch, SPD-Landtagsabgeordnete SH, fühlen wir uns auch einig auch jetzt noch einen sauberen Schnitt zu machen. Ja, es kann im immer enger werdenden Zeitrahmen etwas rumpelig werden. Und nein – das Licht des Malenter Tourismus geht nicht aus. Wenn wir keinen Vertrag mit der GLC abschließen, ist es vielmehr eine Chance, etwas Neues und Vernünftiges in Malente zu gestalten.
Im Übergang könnte der Eigenbetrieb Kurverwaltung die Touristinfo übernehmen, ggf. auch Beschäftigte der GLC zur Verstärkung – warum nicht? Auch die TZHS würde helfen, wenn man sie fragen würde. Das Buchungssystem bekommen wir von der Tourismuszentrale Holsteinische Schweiz (TZHS) gratis. Die Veranstaltungen, die es derzeit gibt, sind überwiegend von Drittanbietern vorbereitet und könnten weiter bezuschusst werden. Die Vermarktung kann der TZHS allein überlassen werden. Die touristische Vermarktung der Region über die TZHS ist der richtige Weg und nicht die teure und nicht effektive Doppelvermarktung um es mit den Worten eines erfolgreichen Malenter Unternehmers, Herrn Hans-Peter Wandhoff, zu sagen.
Nein, Herr Salomon: Ihre Androhung, als Fraktionsvorsitzender der CDU, am 1.1.2015 den Antrag zur Abschaffung der Kurabgabe zu stellen, wenn es dann keinen Vertrag mit dem GLC und vielleicht noch keine Touristinfo gibt, ist destruktiv und nicht nach vorne gerichtet. Man könnte fast meinen, dies dient dazu, das Dilemma mit der nicht erhobenen Kurabgabe der letzten 14 Jahre quasi in den Papierkorb zu versenken und vergessen zu machen. Dies führt in der Tat zur Beerdigung touristischer Chancen in Malente, dann initiert von der CDU, denn dann fehlt das Geld für Alles. Normalerweise steht die CDU vom Ruf her für wirtschaftliche Vernunft, wenn in Malente die Wirtschaft, die Vermieter und die sonstigen Akteure das ” weiter so ” mit dem GLC ablehnen, müsste doch auch die Malenter CDU diesen Ruf hören.
Über das ganze letzte Jahr und auch die zwei Jahre vorher habe ich in der gesamten öffentlichen und nichtöffentlichen Diskussion keinen Einzigen aus der Wirtschaft und der Politik gehört, der zufrieden war mit der zurückliegenden 12-jährigen Arbeit der GLC oder diese gelobt hätte. Aber Frau Struck, alteingesessene Vermieterin in Malente, hat recht, wenn sie in Ihrem Leserbrief im Ostholsteiner Anzeiger sagt, dass es nicht ausschließlich an GLC liegt sondern auch an der Arbeit und der verschlafenen Struktur, die die Politik bislang der touristischen Vermarktung vorgegeben hat.
Es wird für die Kur- und Rehapatienten, aber auch für die Touristen, kein vernünftiges Angebot vorgehalten. Die Einen wie die anderen wollen sich vor Ort auch einmal amüsieren, Spaß haben, tanzen und für wenige Wochen ihre Sorgen etwas vergessen. Unsere Liegehalle im schönen Kurpark, ein idealer Ort zum Tanzen, wird mehr oder weniger nicht genutzt. Anfragen von Betreiberwünschen hat es schon gegeben, warum macht man nichts daraus? Für die Veranstaltungen brauchen wir einen Veranstaltungsmanager, der etwas von dem Job versteht und Veranstaltungen organisiert, die das Publikum anzieht und sich finanziell tragen. Den Ort dazu haben wir. Wir nutzen ihn nur nicht richtig.
Ich bitte für die touristische Zukunft von Malente für einen Neuanfang, die Wirtschaftsvereinigung wartet nur darauf! Ein weiter so und dies noch auf einem geringeren Level können wir uns nicht leisten!
Dagmar Noeh-Schueren, Fraktionsvorsitzende