Grünes NEIN zur Flächennutzungsänderung

Trotz der Fülle der Informationen, die uns vorgelegt wurden, blieben viele Fragen offen. Umso mehr verwundert es dabei, dass der Aufstellungsbeschluss trotzdem mit nur einer Gegenstimme der Grünen verabschiedet wurde. Wir Malenter Grünen sind der Ansicht, dass solch eine Entscheidung nicht einfach durchgewinkt werden kann, ohne sich vor Ort einen Überblick verschafft zu haben, ohne mit dem Kreis einen Termin gemacht zu haben, um deren Standpunkt zu erfahren und ohne eine Anhörung der betroffenen Bürger und Anwohner durchgeführt zu haben.

Vor Ort erläuterten uns die Betreiber Wandhoff (Herr Wandhoff senior und der Gemeindevertreter Wandhoff junior) die bisherigen Renaturierungs- bzw. Rekultivierungsmaßnahmen. Sie zeigten uns die demnächst anstehenden Kiesabbaugebiete (Waldfläche Richtung Niederkleveez) und erläuterten die vorhandenen Gewerbe zum Kiesabbau und die zusätzlich ansässigen Gewerbe, z.B. Containerdienst. Bei einem Termin mit der Unteren Landschaftsschutzbehörde am 03. April 2014 wurde uns der Standpunkt des Kreises Ostholstein erläutert. Aus Sicht des Kreises besteht nicht die geringste Notwendigkeit am “status quo” des Geländes etwas zu ändern. Der Kiesabbau ist bis 2025 genehmigt und darüberhinaus besteht kein Zweifel, dass diese Genehmigungen langfristig verlängert werden. Die Initiative des Kieswerkbetreibers Wandhoff ist aus Sicht des Kreises wirtschaftlich nachvollziehbar. Die Ausweisung eines Gewerbegebietes würde sich im wahrsten Sinne des Wortes auszahlen. Es wären Flächen zu vermieten bzw. zu verpachten und Banken würde ganz andere Kreditrahmen gewähren.

Die Folgen einer Entlassung aus dem Landschaftsschutzgebiet durch Ausweisung eines Gewerbegebietes sind vielschichtig: Eine wertvolle Fläche würde aus dem LSG herausgenommen, was ein Verlust für Natur und Tourismus bedeutet. Anlagen, die nicht dem Kiesabbau zugeordnet und nicht legal sind (Containerdienst, wie die baulichen Anlagen der Motorcrosser) würden nachträglich legalisiert und dürften verbleiben. Wenn der Kiesabbau im östlichen Teil beendet ist, wäre der Betreiber nicht mehr zur vollständigen Renaturierung verpflichtet und die Anlagen, die dem Kiesabbau zugehörig sind, müssten nicht mehr entfernt werden. Die Lärmbelästigung würde intensiver werden, da die Motorcrosser dann  auch  in der Woche jeden Tag fahren dürften und am Wochenende Wettkämpfe ausführen dürften. Da das Gebiet der Motorcrosser dann auch Gewerbegebiet wäre, dürften sie wesentlich höhere Lärmwerte verursachen. Es ist anzunehmen, dass das neue Gewerbe zusätzlichen Lärm verursachen wird. Landschaftsschutzgebiete werden unter anderem ausgewiesen, um das Landschaftsbild für Tourismus und Erholung zu erhalten. Schleswig-Holstein liegt hier allerdings nicht vorn. Mit seinen 16,5% gehört es nach Berlin (13,3%) und Hessen (9,8%) zu den Schlusslichtern. Ist es vor diesem Hintergrund sinnvoll, diese Quote ohne Not noch weiter zu verschlechtern?

Direkt bezugnehmend auf die Stellungnahme betroffener Anwohner “Besorgte Einwohner wehren sich gegen weiteren Kiesabbau und zusätzlichen Lärm” müssen wir folgendes feststellen: Der Kiesabbau durch den Wald Richtung Osterberginstitut ist vom Kreis genehmigt, Einwände kommen hier zu spät und hätten früher vorgebracht werden müssen. Verhindern lässt sich jedoch die Herausnahme aus dem Landschaftsschutzgebiet und das Ausweisen einer erheblichen Fläche als Sondernutzungsgebiet/Gewerbegebiet. Die Anwohner fordern zurecht Hilfe seitens der Gemeinde. Wir Grüne stehen hinter den betroffenen Anwohnern. Als Einzige haben wir gegen den Aufstellungsbeschluss gestimmt, der Rest der Gemeindevertreter kann eventuell durch Engagement und zahlreiche Anwesenheit bei den Sitzungen zum Einlenken bewegt werden. Wo sich kein Widerstand bildet, wird durchgewinkt. Am 12. Mai 2014 um 19.00 Uhr findet in Kreuzfeld eine Dorfschaftsversammlung im Dorfgemeinschaftshaus statt. Informieren Sie sich dort und machen Sie Ihre Interessen geltend. Dies sei auch den Timmdorfern angeraten, eine entsprechende Dorfschaftsversammlung zu diesem Thema einzufordern. Wir appellieren an die Ausschussmitglieder und Gemeindevertreter, im Sinne aller Malenter Einwohner zu handeln.