Ihr habt keinen guten Job gemacht, GLC Group Consulting AG

Aber immer noch kennt und vermarktet die GLC weder den “Holsteiner Pfeil”, ein jährliches Radrennen des Malenter Rennrad-Sportvereins, noch ob und wo sich eine Ladestation für E-Fahrräder befinden. Die GLC kennt weder das Überlebenstraining für Manager, angeboten vom Malenter Weltrekordler im Zehnkampf Kurt Bendlin, noch die Survival-Schule in Malente. Dass die Gemeinde Malente einen Olympiasieger im Schießsport, Christian Klees, beschäftigt und zudem eine ausgewiesene Schießsportsparte mit Ambrust- sowie Bogenschießen und daneben noch die Möglichkeit des Laserschießens anbietet, findet man unter dem Button “Sport” auf der GLC Webseite nicht. Beim Wandern kennt und vermarktet der GLC weder den “Mönchsweg” der durch Malente führt noch den Jakobsweg „Via Jutlandica“, der an Malente vorbeiführt. Hunderttausende wandern diesen Weg jährlich nach Santiago de Campostella. In Deutschland führt der Weg von Flensburg an Malente vorbei. Die GLC erwähnt ihn nicht. Die Tauchschule ist genauso wenig bekannt wie das stand-up paddeling in Malente. Die grandiose Schwimmhalle in Plön für Familien mit Kleinkindern, auch für Touristen aus Malente, findet keine Erwähnung. Genauso wenig erfahren Interessente über Badestellen in den Dörfern. Im Übrigen werden die Dörfer mit ihren Besonderheiten überhaupt nicht dargestellt. Dass der Motorcross in Malente einen Standort hat, fehlt ebenso. Diese Liste ließe sich immer weiter fortsetzen. Nahezu unglaublich ist es, dass erst nach öffentlicher Kritik im Jahre 2014 und offensichtlich aus Sorge vor einer vielleicht nicht stattfindenen Vertragsverlägerung, nachgebessert wurde. Die Kritik ist nämlich nicht neu sondern wurde bereits vor 2 Jahren öffentlich auf einer Tourismusausschusssitzung von der Fraktionsvorsitzenden der Grünen und vielen Bürgern ausgesprochen.

Es gibt aber noch weitere Gründe zur Klage. Der örtliche Vermarkter, also die GLC, hat im Rahmen der derzeitigen Aufgabenteilung mit dem Zweckverband Tourismuszentrale Holsteinische Schweiz (TZHS) die Aufgabe, die Besonderheiten Malentes in Schrift und Bild an die TZHS weiter zu leiten. Kennen die „Glücksburger“ diese Besonderheiten nicht, wie zum Beispiel Veranstaltungen, werden diese auch nicht der Tourismuszentrale mitgeteilt und sie kann nicht dafür werben. Die Kommunikation zwischen dem lokalen und dem regionalen Vermarkter hat ebenso nicht gestimmt. Es ist insofern eine inhaltliche Fehlkonstruktion in dem neuen Vertragsentwurf, die GLC Group Consulting AG bei der Tourismuszentrale als kommunikatives Bindeglied zu installieren.

Die GLC, als Konkurrent des regionalen Vermarkters TZHS, möchte eine Zusammenarbeit nicht wirklich fördern. Der Vertragsentwurf sieht deshalb auch zukünftig ein getrenntes Buchungssystem vor, obwohl es ökonomisch erforderlich wäre, ein einheitliches Buchungssystem zu haben. Der Vertragsentwurf sieht zudem ein eigenes, anderes Gästeverzeichnis vor, für das die GLC ab 2015 werben kann und das ab 2016 weiter von der GLC erstellt werden darf. Nunmehr soll ein einheitliches Malenter Logo auf Outfits und Flyern im Vordergrund stehen und nicht das Logo der Region Holsteinische Schweiz. Ein Bekenntnis zur Vermarkung innerhalb der Region sieht anders aus.

Dies ist das was bisher, weil nichtöffentlich, verheimlicht wurde. Das ist der Grund warum keine Weiterarbeit mit der GLC möglich ist. Dieser Vertragsentwurf mit der GLC schließt eine weitere Mitgliedschaft in der Tourismuszentrale aus. In Malente geht nicht das Licht aus sondern im Gegenteil langsam wieder an. Dass Malente mit seinem Tourismus bislang nicht untergegangen ist, haben wir unseren wirtschaftlichen Akteuren zu verdanken. Diese wünschen eine Änderung in der Tourismusvermarktung. Es mag nun im Übergang zwar etwas rumpelig werden, aber ich bin mir sicher, dass die Wirtschaft ihre Angelegenheiten besser regeln wird als wir bislang. Unsere Aufgabe kann es sein, sie dabei zu unterstützen. Aber es wird uns nicht das kosten wie bisher, weder inhaltlich noch finanziell.

Bei der “Behandlung des Akutpatienten” ist deshalb von Anfang an die touristische Wirtschaft in die Gespräche einzubinden, allein uns als Feierabendpolitiker vertraue ich da nicht.