Schubladen

Dies scheint nun auf dem Betätigungsfeld der Gemeindepolitik nicht umsetzbar zu sein. Hier wird man nur deshalb von Menschen angefeindet, weil man sich in deren Köpfen politisch falsch positioniert hat. Diese Denke ist wie ein Virus verbreitet und in jeder Gruppierung mal mehr oder weniger etabliert. Er steckt weiterhin an und tötet sukzessive den ursprünglichen Willen der meisten politisch engagierten Akteure, nämlich einen Teil ihrer Zeit dem Gemeindewohl zu „opfern“. Das kann man guten Gewissens jedem (Ausnahmen bestätigen immer die Regel) unterstellen.

Was hat uns geritten, das Gemeindewohl nicht mehr als das oberste Gebot anzuerkennen? Warum enden unterschiedliche Vorstellungen und Meinungen immer wieder in der Kampfarena, statt in einer sachlich fairen Auseinandersetzung? Warum haben wir offensichtlich verlernt, respektvoll miteinander umzugehen und zu akzeptieren, dass es gerade die unterschiedlichen Auffassungen sind, die am Ende einen guten tragfähigen Kompromiss für alle Malenter bedeuten? Kaum habe ich den Satz mit einem Punkt beendet, sehe ich schon wieder die Finger auf den anderen zeigen.

Ich bin es leid und zielführend wäre es zudem ohnehin nicht, dafür Beispiele anzuführen. Jeder, der das liest, wird genau wissen, was ich meine und seine eigenen passenden Beispiele finden. Ich hebe hier auch nicht ohne Selbstreflektion den erhobenen Zeigefinger aber noch habe ich die Wahl, mich von diesem Virus anstecken zu lassen oder einfach nur aufzugeben. Eines meiner mich seit langem begleitenden Motive war immer der Satz: „Was man nicht ändert, ändert einen!“ Ich will aber nicht geändert werden und wenn sich in der nächsten Zeit nicht wirklich etwas am Miteinander ändert, ziehe ich für mich die Notbremse.