Die Befürworter der Schulfusion behaupten, langfristig die Sicherung des Schulstandortes Malente zu gewährleisten. Gleichzeitig geben sie zu, dass der Schulstandort in Malente nach den vorliegenden Zahlen bereits gesichert ist. Die Fusion kann den Schulstandort Hutzfeld jedoch nicht langfristig sichern. Klassengrößen von unter 16, 15, 14 oder weniger Schülern je Klasse werden sich auch an der Hutzfelder Schule langfristig nicht leben lassen. Aber genau dann, wenn die Schule dort geschlossen wird, werden diese Schüler nicht in Malente bleiben, sondern nach Eutin und Plön gehen. Die Eltern haben freie Schulwahl. Von Hutzfeld aus gesehen ist Malente nicht die erste Wahl. Zusammenwachsen kann nur das, was zusammen gehört.
Leider ist es aber so, dass die Politiker, die nun entschieden haben, es nicht besser wissen, auch wenn der Bürgermeister dies behauptet. Die vorgelesene Aussage von Gemeindevertreterin Gudrun Förster (CDU), in der sie davon sprach, die Nöte der Menschen ernst zu nehmen, wirkt da einfach nur hilflos. Und die öffentlichen Aussagen von Gemeindevertreter Salomon vor der Wahl im Mai 2013, nichts gegen den Willen der Bürger zu entscheiden, wirken im Rückblick wie Wortbruch. Bei ihrer Entscheidung ignorierten die Vertreter von CDU, SPD und FDP den Willen und die Interessen der Eltern, Lehrer und Schüler. Menschen also, die dem Thema deutlich näher stehen. Menschen, die eine Stunde Argumenten gegen die Fusion vorbrachten und von diesen Politikern ignoriert werden.
Soll das unsere Zukunft in Malente sein? Sollen Politiker aus eigenen Interessen weiter über uns bestimmen? Wir Grüne können im Augenblick durch die bestehenden Machtverhältnisse gegen dieses Verhalten wenig machen, aber wir werden weiter die Finger in die Wunden legen. Eine Politik gegen die Interessen der Bürger wird langfristig abgestraft. Glaubt die Malenter Politik wirklich, dass sie den Bürgern durch den im Schulausschuss praktizierten Politikstil den Mund verbieten kann? Sollen Bürger nur noch in einer Bürgerfragestunde etwas sagen dürfen und dann in der Sachdiskussion den Mund zu halten haben? Ein Deckel auf einem brodelnden Topf muss mit viel Druck zugehalten werden. Es sind zu viele unzufrieden mit dem, was in Malente passiert und entschieden wird.
Wenn, wie wir vermuten, die Eltern, Lehrer und Schüler ein Bürgerbegehren gegen die Fusion durchführen, kann das durchaus zum Augenreiben bei CDU, SPD und FDP führen. Möglicherweise führt es auch zum Nachdenken.