Wohnraum in Malente

Die bundesweite Entwicklung von Immobilienpreisen und Mieten geht auch an Malente nicht spurlos vorüber. Die starke Nachfrage nach Wohnraum, sowohl von Käufern als auch von Mietern, führt dazu, dass die Preise in Malente in den vergangenen Jahren stark gestiegen sind. So sind z.B. die Preise für Wohnimmobilien im Kreis von 2014 bis 2019 um 21,6% (Neubau) bzw. 30,6% (Bestandsimmobilien) gestiegen (Quelle: Grundstücksmarktbericht 2019 des Gutachterausschuss Kreis OH, Seite 43).

Dieser Effekt wird sich auf absehbare Zeit wohl nicht umkehren.

Nun liegen die Treiber für diese Entwicklung, wie z.B. das Zinsniveau und Geldmengenwachstum, nicht in der Hand unserer Gemeinde. Aber sind wir deswegen machtlos? Wir denken nein! Was könnten wir in Malente in die Wege leiten?

Die Gemeinde verfügt neben Straßen und Waldflächen auch über diverse Grundstücke, die als Baugrund zur Verfügung stehen. Regelmäßig werden solche Flächen zum Verkauf angeboten, zuletzt in Neukirchen. Diese Grundstücke werden dann von privaten Investoren oder Projektentwicklern vermarktet und bebaut. Die Vermarktung erfolgt zu marktüblichen Preisen und damit werden die oben aufgeführten Preissteigerungen weitergegeben.

Wir schlagen hier ein Umdenken in der Gemeinde vor. Statt diese Grundstücke zu verkaufen, sollte die Gemeinde die Entwicklung und Bebauung der Grundstücke selbst vornehmen. Dazu könnte eine eigene Immobiliengesellschaft gegründet werden, in der dann sämtliche Liegenschaften (Grundstücke) der Gemeinde professionell verwaltet werden.

Die Vorteile sind unserer Meinung nach:

  • Nutzung der Grundstücke im Sinn einer städtebaulichen Entwicklung
  • Schaffung von Vermögenswerten für die Gemeinde
  • Vermietung von Wohnraum zu nachhaltigen und nicht überhitzten Preisen
  • Nachhaltige Stabilisierung der Finanzlage der Gemeinde

Ein gutes Beispiel für eine nachhaltige kommunale Immobilienwirtschaft ist die Stadt Wien, die die größte kommunale Immobiliengesellschaft Europas betreibt. Fast 30 Prozent des Wohnraums in Wien sind städtisch. Derartige Quoten oder Größenordnungen sind für Malente nicht realistisch, aber das System, das dahintersteckt, kann auch für Malente einen Beitrag für einen nachhaltigen Haushalt liefern.